Bundesförderung für den jüdischen Friedhof in Aachen sichergestellt
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat heute beschlossen, dem jüdischen Friedhof in Aachen eine Fördersumme von 402.500,00€ im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms XIII zu gewähren. Diese Entscheidung ist ein bedeutender Schritt zur Erhaltung und Wertschätzung der jüdischen Kultur in Deutschland.
MdB Lukas Benner von Bündnis 90/Die Grünen, der sich im Bundestag für diese Förderung eingesetzt hat, begrüßt den Beschluss ausdrücklich. „Mit Blick auf die Bedeutung der Erinnerungskultur und die aktuelle Situation der jüdischen Gemeinden in Deutschland ist dieses Projekt von höchster Wichtigkeit“, betont Benner. „Der jüdische Friedhof auf der Lütticher Straße in Aachen wird nicht nur erhalten, sondern auch als Gedenkstätte ausgebaut. Dies ist ein starkes Signal für unsere gemeinsame Erinnerungskultur und ein klares ‚Nie wieder!‘.“
Der interfraktionelle Antrag im Aachener Stadtrat vom 3. Mai 2022 setzte sich für die Inwertsetzung des jüdischen Friedhofs ein. Nach umfangreichen Vorarbeiten und Prüfungen durch die Jüdische Gemeinde, die Stadt Aachen, den Landschaftsverband Rheinland und versierte Architekten wurde der Antrag an den Bund übermittelt.
Die Stadt Aachen hat sich in der Vergangenheit stark für die Erinnerungskultur eingesetzt. Beispiele hierfür sind der Bau und die Einweihung der Synagoge am historischen Ort im Jahr 1995, das Projekt „Wege gegen das Vergessen“, die Verleihung des „Walter-Hasenclever-Literaturpreises“, sowie die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.
In diesem Jahr wurde der Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER), und die jüdischen Gemeinden Europas am 9. Mai 2024 gemeinsam mit dem Karlspreisdirektorium und der Stadt Aachen mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen geehrt. Dies unterstreicht die enge Verbindung und die bedeutende Rolle der jüdischen Gemeinde in Aachen und Europa.
„Es ist ein großer Erfolg, dass trotz der insgesamt schwierigen Haushaltslage auch in diesem Jahr kommunale Investitionen direkt aus dem Bundeshaushalt gefördert werden können“, freut sich Benner.
Abschließend richtet Lukas Benner einen eindringlichen Appell an die Öffentlichkeit: „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Erinnerung an die Vergangenheit zu bewahren, um die Zukunft zu gestalten. Der jüdische Friedhof muss erhalten bleiben und als Ort des Gedenkens und der Mahnung bewahrt werden.“